Gemeinsam auf dem Weg nach Ostern!

Veröffentlicht auf von Danièle Valès

Liebe Freundinnen und Freunde!

Sie haben sehr zahlreich auf Oliviers Botschaft, seine Ankündigung, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen, und auf die Verlegung der Exerzitien nach Les Fontanilles geantwortet. Ihre Nachrichten zeigen uns Ihre Nähe, Ihren Elan und auch Ihre sehr großzügige Unterstützung. Danke, aus tiefstem Herzen, DANKE.

Viele von Ihnen haben sich auch bereit erklärt, Ihre Anmeldungen nach Fontanilles zu verschieben, wo das Haus in dieser Karwoche voll ist. Ihre Bereitschaft tut uns gut in dieser Stunde, in der wir im dritten Jahr in Folge nur eine kleine Gruppe sind, die diese wunderbaren Liturgien in der großen Kapelle von La Roche d'Or erlebt. Seit ihrem Bau vor über 60 Jahren haben wir dort nur Menschenmengen erlebt, die sich zu den Osterfeiern versammelt haben. Auch in diesem Jahr wird der kleine Rest der Gemeinschaft in La Roche d'Or, ebenso wie die Gemeinschaft in Le Russey, diskret in die Fußstapfen Jesu treten, vom Abendmahlssaal über Golgatha bis hin zum Garten der Auferstehung.

Vielleicht werden wir in diesen Tagen wie nie zuvor die Szene der Fußwaschung verstehen, zu der Florin einen so schönen Kommentar liefert: "Die biblische Gastfreundschaft ist zuerst die Fußwaschung." Zu dieser Gastfreundschaft haben wir Ja gesagt, als wir mit unserem ganzen Herzen und unserem ganzen Glauben der "eindringlichen Bitte" der Präfektur nachkamen und erneut zustimmten, alles abzusagen, die so wichtigen Einkehrtage in der Karwoche und alle anderen bis Juli, um drei Busse aufzunehmen, die innerhalb von acht Tagen ankommen sollten. Daraufhin arbeiteten wir Tag und Nacht, um das Haus vorzubereiten und die Räume zu schaffen, die sie für ihre Anwesenheit benötigten (Büros für Sozialarbeiter, solidarische Selbstbedienung mit Kleidung, Hygieneartikeln und Babyartikeln, Raum für die Kinder usw....). Seit drei Wochen gibt es keinen großen Ansturm mehr, sondern die Familien stoßen nach und nach zu uns. Derzeit sind es etwa 40 Ukrainer, darunter 14 Kinder, allesamt Überlebende, die mit dem Auto, dem Zug oder zu Fuß vor dem Krieg geflohen sind. Unser Glück ist es, sie lächeln zu sehen und endlich die Kinder in den Fluren rennen und schreien zu hören, nachdem sie in den ersten Tagen bei uns so fassungslos waren. Ja, wir könnten Seiten schreiben, voll von Gnaden und voll von Leiden, ausgehend von dem, was wir sehen und antreffen...

Unser Alltag ist völlig unvorhersehbar. Wir können jeden Tag die Ankündigung erhalten, dass eine oder mehrere Familien, ein oder zwei Busse oder gar nichts kommen werden. Wir haben keinerlei Überblick und wissen nur, dass wir bis Ende Juni so sind. Wir stehen auf, ohne zu wissen, wie viele wir am nächsten Abend sein werden. Das ist eine unbequeme Unsicherheit, aber vor allem das Bewusstsein, dass wir weit, sehr weit hinter der Front der Gewalt und des Horrors sind und dass unsere Verfügbarkeit im Respekt vor den Menschen, die wir aufnehmen, gegeben ist.

Florin sagt uns weiter: "Gleich, im Moment der Kommunion, wird Jesus meine Füße nehmen und sie mir in orientalischer Art waschen, um sie zu erfrischen, aber vor allem, damit ich Ihn, meinen Gott, auf Knien vor mir sehe. Wenn ich dieses Schauspiel in mich hineinlasse, wird mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt: "Auch ich werde bis zum Ende gehen". Ich lese diese Zeilen gerne, denn sie treffen sich mit unserer heimlichen Traurigkeit, dass wir Ihn nicht mehr laut und deutlich verkünden können. Nur diejenigen, die verstehen, dass "der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt", nur diese können unsere heimliche Traurigkeit verstehen, die tief in unserem Herzen und in unserem weit geöffneten Haus steckt.

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Weg auf Ostern zu.

 

Danièle Valès
 

Text ins Deutsche übersetzt von Michèle, Bernd Becker und Gabriele Socher-Schulz


 

Nachdem er die Seinen geliebt hatte, liebte er sie bis zum Ende.


Wenn Paulus sagt: "Die Liebe Christi drängt uns", dann ist das ein wenig das, was wir erleben, und darin finden wir das Glück. Wollen Sie glücklich sein? Nun, dann sollten Sie wissen, dass "der Gesandte nicht größer ist als der, der ihn sendet; wenn Sie das wissen, werden Sie glücklich sein, wenn Sie es tun". Was soll ich denn sonst tun, wenn nicht das, was mein Herr tut? Man hat Anteil. Das ist der Titel dieser Exerzitien: "Nachdem er die Seinen geliebt hatte, liebte er sie bis zum Ende. [Lesen Sie mehr...]